Hallo
@Patrick: Dankeschön. Mit dem Precision hab ich schon so meine Erfahrungen gemacht, ein richtiger Fan davon bin ich aber nicht geworden. Letztens gabs hier mal nen Thread zum Thema "Alternative zu Tamiya Tape" (oder so ähnlich), dort wurde auch was vorgestellt, hab aber den Namen vergessen. Wenn du willst such ich den Thread nochmal raus und setz den Link hierher.
@Hermann: Auch dir Danke!
Das mit der Holzstruktur hat viel Arbeit gemacht. Ich versuchs mal anhand der Bilder zu erklären (jeweils das dritte Brett von oben, also neben den beiden Unbearbeiteten):
Zuerst habe ich große, grobe Strukturen eingeritzt (alles mit dem Bastelmesser / -skalpell):
Danach die vorhandenen Zwischenräume mit ähnlichen "Linien" aufgefüllt, wobei ich darauf geachtet habe keine vorhandenen Linien zu kreuzen:
Dasselbe dann nochmal in den kleiner gewordenen Zwischenräumen gemacht:
Bis hierher wollte ich damit "die grobe Holzstruktur" alter Bretter simulieren.
Danach habe ich über die gesamt Länge Längsschnitte gemacht, um die "grobe" Maserung zu erzeugen. Diese Schnitte gehen über die gesamte Brettlänge.
Dann der wildeste Arbeitsgang: Viele kurze, schnelle Längsschnitte, für die feine Holzmaserung:
Vorsichtiges Abschleifen der "aufgestellten" Späne:
Und zum Abschluß nochmal die letzten freien Stellen in beliebiger Richtung mit Schnitten versehen, ohne weiteres Schleifen (das sieht dann alt und ausgefranst aus):
Besonders habe ich noch darauf geachtet die Schnitte nicht "von Brett zu Brett" weiter zu führen, da dies wahrscheinlich aufgefallen wäre und zu unrealistisch aussieht.
Nachdem alle Bretter fertig bearbeitet waren habe ich die Fugen zwischen den Brettern nochmal nachgeschnitten, da diese kaum noch aufgefallen sind.
Tipps:
1. Je nach Druck auf das Messer und dem Winkel mit dem man es führt erzeugt man unterschiedliche Schnittttiefen und -muster. Man sollte das Teil öfter mal drehen damit nicht alles monoton in eine Richtung verläuft.
2. Fangt besser mit dem "Quermuster" an. Wenn die Längsschnitte zuerst gemacht werden verläuft sich das Messer bei weiteren Schnitten in diesen Längs-Vertiefungen, das macht das anbringen eines Musters schwierig.
3. Kreuzt vorhandene Maserungen / Linien so selten wie möglich, das macht es realistischer (abgesehen von den letzten Längsschnitten).
4. Füllt "offene Stellen" mit weiteren Schnitten, sonst bleiben flache, glänzende Stellen übrig.
5. Seid nicht brutal beim Aufdrücken, sonst schneidet man schnell durch das Material. Die vielen Kerben an sich führen auch dazu das sich das Bauteil leicht auf die geschnittene Seite hin wölbt, Vorsicht ist geboten!
6. Vorsichtig abschleifen, sonst ist das Muster weg.
7. Gründlich reinigen, am besten mit einem harten Pinsel, sonst hängt der feine Staub oder Späne in den Maserungen.
8. Mit dunklen Farben zuerst beginnen, nach oben hin heller werden. Alles stark verdünnen damit die darunter liegenden Farben nicht überdeckt werden (siehe auch bei den Schifflebauern
)
9. Angucken, die getane Arbeit genießen und stolz sein!
Ich hoffe das kann euren Erfahrungsschatz noch etwas bereichern!
MfG der Schnitzer