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721

Freitag, 21. Oktober 2022, 13:40

Moin,

Derart ins rechte Licht gesetzt, ist sicher nicht ganz hässlich, was ich mir da zusammen gebastelt habe.
Nicht ganz hässlich? Die Untertreibung des Jahres (mindestens)!

Nachtrag zu deinem Post von gestern:
Der Bausatz geht in Richtung der oberen Darstellung, deine Änderungen eher Richtung zweites Bild, vor allem was die Position des unteren Endes der Streben am Rumpf angeht.

Aber glaubt mir: Ich zweifle, ich zweifle!
Warum?
Wenn dein Schiff so aussehen soll wie die Darstellung im Album Colbert, dann musst du dich zwingend für eine Variante entscheiden, dann gibt es aber auch eine klare Vorlage.
Wenn du ein Mittelding zwischen beiden Vorlagen machen willst, dann kann ich nur sagen: Du hast dein Ziel erreicht!
Wenn dein Ziel ein harmonischeres Heck für den Bausatz ist, dann kann ich nur sagen: Du hast dein Ziel erreicht!

Bitte korrigiere mich wenn ich irre, aber ich glaube deine Zweifel liegen im Fehlen eines klaren Zieles begründet?

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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722

Freitag, 21. Oktober 2022, 18:09

Ingo, deine Vermutungen gehen strukturell in die absolut richtige Richtung. Mein Problem und der Grund meines Zweifels: ich habe mich immer noch sehr am Material des Bausatzes orientiert und damit Abweichungen vom Album in Kauf genommen, die mir jetzt, nach dem großen Aufwand, den ich betrieben habe, um so mehr und unangenehmer auffallen. Vor allem die Geländer sind einfach nicht filigran genug. Wo jetzt drei (knubblige) Säulen stehen, sollten wenigstens vier (schlanke) sein. Da habe ich einfach nicht die letzten Schritte hin zum scratching gemacht und bin beim bashing geblieben. Außerdem habe ich jetzt wieder Zweifel an meinem Umbau der unteren Galerie von drei auf vier Fenster. Und schließlich ist mir klar geworden, dass die Konstruktion einer zweiteiligen Seitentasche wohl besser gewesen wäre als die einer fünfteiligen, für die ich mich entschieden habe.
Aber keine Bange! Vorgestern Abend signalisierte mir meine rechte Wade, dass erstmal Schluss ist mit Gehen und anderen Luxusbetätigungen. Zwei gestrichene Hunderunden, sprich knapp zwei Stunden Zeit im Keller, und am Wochenende wird sich zeigen, ob ich das Modell vor der Tonne retten kann. :rolleyes:
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

723

Samstag, 22. Oktober 2022, 17:23

Moin,

ich hoffe das Du zu einem für Dich befriedigenden Ergebnis kommst 8)
Und von Tonne kann ja gar nicht die Rede sein. Immerhin hast Du hier mit eines der schönsten Segelschiffe (zumindest den Rumpf davon) des Forums geschaffen.

Ingo

P.S. Gute Besserung für die Wade.
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Lord Nelson


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724

Sonntag, 23. Oktober 2022, 12:14

Danke, Ingo.
Das Problem sind immer die letzten fünf Prozent, für die man mehr arbeiten muss als für die fünfundneunzig. Und was ist der schlimmste Feind des Guten? Richtig, das Bessere.
Hier jetzt erst mal die beiden Arbeits- bzw. Kranschiffe, die ihr Fett – Quatsch – ihr Öl bekommen haben. Beim Sauberputzen des Decks war ich nicht so akkurat, diese Art Schiff wird sicher selten im Paradezustand gewesen sein..








Schmidt
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725

Montag, 24. Oktober 2022, 07:26

Das weiß durchaus zu gefallen :ok:

Ingo
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Lord Nelson


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726

Donnerstag, 27. Oktober 2022, 15:35

Seitentasche, die zweite – oder eigentlich die dritte.
Zur Erinnerung, das war und ist mein erster Umbauversuch:






Bei der dritten Version bin ich ähnlich vorgegangen: zuerst eine Verbreiterung des Bausatzteils, hier schon mit neuen Ornamenten als Teilung zwischen den Fenstern.





Hier entsteht Säulenmaterial aus dem kleinen Geländer des Phönix-Klons La Sirene. Die kurzen Säulen sind übereinander geklebt und dienen als Urmodell für eine Form.





Zusammen mit sehr dünnen Polystyrolstreifen, einigen weiteren herauskopierten Ornamenten und etwas Magic Sculp entsteht das zweite Urmodell.





Und hier ein zur besseren Erkennbarkeit der Details bereits bemalter erster Abguss. Als Größenvergleich dienen meine Finger.





Schmidt
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727

Sonntag, 30. Oktober 2022, 14:39

If you can't stand the
heat, get out of the kitchen. Oder, oder, frei übersetzt für uns
Modellbauer: wenn du mit selbstverschuldeten Irrtümern nicht klarkommst, bleib aus
der Werkstatt.


Nun hatte ich doch ziemlich viel Zeit und Energie in eine Überarbeitung
der Seitentasche gesteckt, und dann funktionierte auch die Form auf Anhieb –
aber oh Schreck, das neue Teil mochte an und für sich ganz gelungen sein,
handwerklich gesprochen, aber es gefiel mir nicht. Die untere Reihe Säulen
hatte mir jetzt etwas zu viel vom Lüftungsgitter. Na ja, dachte ich. Man muss
sich an alle Veränderungen erst mal gewöhnen, auch die zum besseren. Doch dann
wurde mir bei der Montage des Teiles schnell klar, dass es überhaupt nicht
besser als sein Vorgänger, sondern ein ästhetischer Rückschritt war. Die
barocke Anmutung, die die erste veränderte Fassung noch hatte, war futsch. So
geht das einem, wenn man versucht, sturheil nach Plan zu arbeiten. Ich fühlte
mich an die sechziger Jahre erinnert, da meine Mutter in unserer Küche für
Verwandte und Nachbarinnen schneiderte. Da bekam ich hautnah (tatsächlich!) mit, dass
der schönste Plan (Schnittmusterbogen aus der teuren Modezeitschrift) keine gelingenden Ergebnisse zeitigte, solange meine Mutter nicht mit Schneiderkreide und
Stecknadeln vom Körper der Kundin die wahrhaft relevanten Maße abnahm.


Ich möchte fast sagen: glücklicherweise stellte sich dann auch noch heraus,
dass die obere Partie der Seitentasche überhaupt nicht mehr zum Heckspiegel
passen würde. Das machte es ein wenig leichter, das Teil wieder herunter zu
nehmen und aufzugeben. Glücklicherweise befestige ich solche Teile, die so gut
wie nichts auszuhalten haben, nur mit ein paar kleinen Klebepunkten, so dass
sie sich mit einer scharfen Klinge wieder „absprengen“ lassen.


Und hier ist das Objekt verlorener Liebesmühe:






Schmidt
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728

Montag, 31. Oktober 2022, 07:56

Ich glaube der Hauptgrund könnte sein, dass du die Balkone orthogonal angelegt hast. War dies um die Teile auf Umschlag auf der anderen Seite zu verwenden? Der Winkel des Hecke ist es ja ca. 15° Winkel. Dieser hätte nach den Vorbildern auch in der Gestaltung adaptiert werden sollen. Könnte dies dein Magenweh sein?

Lieber Gruß, DAniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

729

Montag, 31. Oktober 2022, 08:54

Bist schon ein kluger Junge! Ich glaubte, mich an den besagten Winkel zu halten, aber dann hat sich das Teil irgendwie selbständig auf rechtwinklig gedreht. Nun gut, das ist die hohe Schule des Selbstbaus, da muss man mit viel Error rechnen. Ich kehre jetzt erstmal wieder zum Vorgängerteil zurück wie eine Computerspielfigur nach ihrem Spieltod zur letzten abgespeicherten Position. Das ist das Gute an dem Resinionismus.
Schmidt
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730

Montag, 31. Oktober 2022, 09:30

Resinionismus!!!

:-) :-) :-)

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

731

Montag, 31. Oktober 2022, 13:25

Ich bemerke gerade, der Ausdruck ist gar nicht so albern wie ich selbst anfangs dachte. Verwandt ist er dem Revisionismus, einer politischen Haltung, die die Wiederherstellung früherer Zustände und damit einen zumindest schwierigen politischen Kurswechsel anstrebt. Er war besonders beliebt bei kommunistischen Regimen, in denen zum Beispiel Sozialdemokraten als Revisionisten bezeichnet wurden, da sie sich mit Reformen des Systems zufrieden geben wollten, statt einen grundlegenden Wandel zu befördern. In enger Nachbarschaft lebt der Revanchismus, der sogar auf Vergeltung aus ist. Der Resionismus, also das Bauen mit Polystyrol, Silikon und Resin, erlaubt nun in einzelnen Herstellungsvorgängen eine Rückkehr zu vorangegangenen Stadien – vorausgesetzt, man fertigt von halbfertigen Teilen bereits Formen an, mit deren Abgüssen man weiter arbeitet und die man im Scheiternsfalle beliebig oft reproduzieren kann, um damit dann einen anderen baulichen Weg einzuschlagen. Gut verträgt sich übrigens der Resionismus mit dem Dafinismus, denn um beide zu praktizieren ist es ganz hilfreich, ein ganz kleines bisschen verrückt zu sein.

Schmidt :baeh:
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732

Donnerstag, 10. November 2022, 12:41




Dies einmal als kleines Lebenszeichen. Das ist jetzt die insgesamt fünfte Fassung dieses Hecks, die ich in meinem Leben gebaut habe, davon eine als fünfzehnjähriger, eine vor sieben Jahren mehr oder weniger oob, drei in den letzten Wochen, davon eine verworfen. Es fehlt natürlich noch das Öl, das immer sehr stark für die Tiefenwirkung auch bei den kleinen Details sorgt.
Schmidt
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733

Donnerstag, 10. November 2022, 13:20

Moin,

scrollt man ein wenig durch den Baubericht, erkennt man mehr als deutlich die Lernkurve und das immer harmonischere Aussehen des Hecks :respekt:

Ingo
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734

Dienstag, 22. November 2022, 12:45

Die sehr dünnen Stückpforten werden eigentlich auf einen sehr filigranen Trempelrahmen geklebt. Ich hatte die Sorge, dass sie damit zu glatt mit der Bordwand abschließen, und sich bei geschlossenen Pforten ein falsches, weil zu „glattes“ Bild ergibt. Also habe ich die Rahmen weg gefeilt und unter Zuhilfenahme der Bausatzteile dickere Pforten hergestellt, die ich genau passend zurecht feilen und ohne Verklebung einklemmen kann.





Dabei kann ich einen gewissen Abstand zwischen Bordwand und Pforte einjustieren, so dass beim Ölüberzug eine deutliche „Schattenfuge“ entsteht.




Schmidt
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735

Mittwoch, 23. November 2022, 16:49

Leider geil :ok: :ok: :respekt:

736

Donnerstag, 24. November 2022, 08:13

Leider geil
Man sieht mich zustimmend nicken ...
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
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737

Donnerstag, 24. November 2022, 09:26

Das ist - wie immer - toll geworden. :ok: Dieser winzige Maßstab und dann diese Detaillierung! Gerade wegen des Maßstabs sei die Frage erlaubt: Treten die Barkhölzer nicht viel zu stark hervor? Beste Grüße Klaus

738

Donnerstag, 24. November 2022, 10:24

Ja vielleicht, dabei habe ich sie schon ziemlich heruntergeschliffen. Allerdings tut die Farbgebung auch das Ihrige, und je nach Lichteinfall verändert sich der Eindruck stark.

Gestern ein großer Schritt weiter. Zunächst hat das Wellenmodell sein Öl bekommen. Vorher:




Nachher:



Eine besondere Arbeit ist immer das Öldraken der stark ornamentierten Bereiche. Will ich auf Nummer Sicher gehen, dann benutze ich verdünnte Ölfarbe, die ich in die Ritzen laufen lasse. Besser ist der Effekt meines Erachtens aber, wenn ich auch diese Bereiche wie die Bordwand mit unverdünnter Farbe überziehe und die dann mit allerhand Werkzeugen und Tricks wieder herunterwische. Leider kann es dabei zu unschönen Beschädigungen kommen. In meinem Fall riss es einen der melancholischen Karyatiden in das Paralleluniversum unter meinem Arbeitstisch, zu dem ich leider keinen Zugang habe. Da musste ein neuer einspringen.





Hier ein schnelles Foto vom work in progress. Ich bekomme bei dem Vorgang immer wieder weiche Knie, dabei hat es bis jetzt eigentlich immer ganz gut funktioniert.



Hier der Rumpf in dem Wellenbett, das ich vor sieben Jahren für ein Vorgängermodell gebaut hatte.



Die finde ich heute noch ganz passabel, trotz der etwas arg symmetrischen Wellenstruktur. Tatsächlich hat sie bei einigen Probefotos ganz vielversprechende Ergebnisse erbracht.



Sie ist damals auch um bewegliche Elemente stark erweitert worden; allerdings ist das ganze Ensemble noch nie zum Einsatz gekommen, weil ich das Vorgängermodell schließlich doch für eine andere Art der Präsentation zu Ende gebaut habe.



Nun will ich aber ein neues Wellenbett bauen, das ein bisschen ausdrucksstärker ist und zugleich etwas kleiner, so dass das Modell darin dauerhaft präsentiert werden kann.
Schritt 1: Das Arrangieren des in Folie geschützten Rumpfes auf Styropor-Klötzen in einer dramatischen Position:



Schritt 2: Fixierung der Klötze durch Tempotuch und Küchenkrepp, getränkt mit verdünntem Ponal.




Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

Schmidt
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739

Donnerstag, 24. November 2022, 12:08

Freue mich auf dieses Wellenbett.

Fand das alte Wellenbett schon extrem gut gelungen. Irgenwann habe ich mir vorgenommen dieses so auch einmal nachzubauen :-)

LG Manuel

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740

Donnerstag, 24. November 2022, 16:36

Das mit dem Wellenbett sieht ja echt stark aus...neidisch bin. :sabber: :sabber: :ok: :ok:

Deshalb schlage ich vor...wäre superklasse wenn Du daraus mal einen Baubericht machen könntest. :wink:

Also von Anfang an bis Fertigstellung. Das interessiert mich und bestimmt auch andere Kollegen hier.
Ich würde mich riesig freuen. :tanz:

741

Dienstag, 6. Dezember 2022, 13:50

In Post 724 war zuletzt von dem Arrangements des Krängungsmodells die Rede. Inzwischen ist das Wasserbett gewissermaßen im Grundriss fertig. Hier eine erste Stellprobe mit Rumpf und den beiden Kranschiffen, ohne viel Brimborium gegen den Himmel gehoben.








Schmidt
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742

Dienstag, 6. Dezember 2022, 14:14

Moin,

das sieht sehr sehr vielversprechend aus :ok:

Ingo
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743

Dienstag, 4. Juli 2023, 19:45

Nein, ich habe über der Arbeit an den Wasserbetten und an dem Hafen für die Galeere nicht vergessen, dass da noch zwei Phoenixe zu komplettieren sind. Mindestens zwei! Doch die Arbeit, die ich nun gestern endlich angegangen bin, habe ich aus verständlichen Gründen lange vor mir hergeschoben. Wie ihr wisst, habe ich die zwei akuten Phoenixe aus „Materialsammlungen“ angefangener und (mutwillig oder versehentlich) verbastelter Bausätze zusammengesetzt. Entsprechend besitze ich eine große, aber völlig ungeordnete Sammlung von Teilen für die Takelage. Da bin ich nun gestern auf die Suche gegangen und habe tatsächlich Material für drei komplette Takelagen a 3 Masten plus Bugspriet zusammen bekommen. Leicht war das nicht, ich musste – horribile dictu – sogar eine Bauanleitung zurate ziehen. Ein paar Stengen, Salinge und Eselsköpfe mussten abgegossen oder aus Plastikmaterial „heißgezogen“ werden. Abgießen war kein Problem, aber das Dünnziehen von Gussgrat will gelernt sein. Nur etwa jeder dritte Versuch führte zu brauchbaren Ergebnissen. Hier das Ergebnis der Arbeit, teils schon mit Farbe.

nun

Schmidt
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744

Sonntag, 9. Juli 2023, 10:43

Auch die Ausrüstung der Decks mit Betingen und diesen kreuzförmigen Hölzern an der Bordwand ist keine besonders kreative Arbeit, muss dennoch getan werden. Wer genau hinsieht, wird weitere Schmidtsche Fakereien bemerken. Die Beleghölzer sind mit kleinen Löchern versehen, durch die die Taue bequem gezogen werden können. Das ist jedenfalls der Plan. Anschließend Tarnung mit extern hergestellten Taubündeln.





nun


Im Bereich des Achterdecks habe ich eine Treppe, Stützen und Geländer hinzugefügt.







Und am Heckspiegel und den Seitengalerien, die unter dem Öldraken etwas gelitten hatten, habe ich vermittelst trockenem Gold wieder etwas Glamour an Bord geholt.






Schmidt wünscht einen schönen und möglichst ungewittrigen Sonntag
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745

Montag, 10. Juli 2023, 11:33

Für das auf die Seite gekippte Modell hatte ich mir noch ein Extra ausgedacht. Die jetzt vergleichsweise plan liegende Backbord Rumpfhälfte sollte oberhalb der Wasserlinie abgekratzt und neu gestrichen werden. Dazu hatte ich die mittlere Partie grau gelassen, in der Annahme, dass das freigelegte Holz unter der Sonne schnell grau wird.





Inzwischen bezweifle ich diese Farbveränderung in kurzer Zeit. Außerdem fürchte ich, dass zwei Reparaturgeschichten für ein Diorama ein bisschen zu viel sind. Es wäre sicher auch nicht so einfach, die kratzende Seeleute im Maßstab 1:160 dazustellen. Ausschlag aber gab, dass mir die Kombination Grau/Holz/rote offene Stückpforten einfach nicht mehr gefiel. Ich musste bei dem Anblick immer an ein teures Stück Kuchen denken, das zu lange im Kühlschrank gelegen hat. Also habe ich den Rumpf oberhalb der Wasserlinie erst mal wieder in den Zustand der Grundierungsfarben gebracht.






Noch ein kleiner, aber vielleicht auch für andere hilfreicher Ratschlag. Es ist furchtbar schwierig, aus der Hand eine gerade Linie mit dem Pinsel zu ziehen. Aber derer bedarf es, wenn die Barkhölzer sauber vom Rumpf abgehoben sein sollen. Mir ist (natürlich auch wie immer sehr spät) ein ganz probates Verfahren eingefallen. Ich ziehe mit einem sehr schmalen spitzen Gravurgerät eine Rille genau in die Kante zwischen Barkholz und Rumpf. Das ist überhaupt nicht schwierig, weil diese Kante das Werkzeug „wie von Geisterhand gezogen“ richtig führt. Die so entstehende Rille markiert nicht nur die Farbtrennkante, sondern dient auch gewissermaßen als Sammelbecken für überschüssige Farbe. Hat man die richtig angemischt, nicht zu dick, nicht zu dünn, läuft der Pinselstrich quasi automatisch an der Rille entlang. Leider trocknet das auch nicht die Tränen, die ich in meiner Kindheit (und später!) über etliche vermalte Rümpfe vergossen habe.






Schmidt
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746

Montag, 10. Juli 2023, 15:06

Moin,

Deine Gedanken zur Farberneuerung kann ich nachvollziehen und finde deine Entscheidung es nicht zu machen gut :ok:

Danke für den Tipp mit der Farbkante. Den werde ich mit Sicherheit in Zukunft das ein oder andere mal anwenden können :hand:

Ingo
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747

Mittwoch, 12. Juli 2023, 12:39

Bei dem auf die Seite gekippten Modell bin ich fein raus, was die Bewaffnung angeht, denn hier sind alle Geschütze von Bord geschafft. Beim Wellenmodell sind die Stückpforten zwar geschlossen, aber ich werde nicht umhin kommen, auf dem Oberdeck die erforderlichen Geschütze zu montieren. Das stellt sich ein bisschen schwierig dar. Die dem Bausatz beigegebenen sind nämlich unpassend in zweierlei Hinsicht: von der Gestaltung und von der Größe her. Ich habe deshalb aus meinen Beständen passende Teile zusammengesucht. Außerdem musste ich ein paar neue Lafetten anfertigen. Da die beiden Modelle im wortwörtlichen Sinne aus Abfallteilen recycelt worden sind, ergaben sich gewisse Maßabweichungen Nun von den fabrikneuen Teilen. Das führte unter anderem dazu, dass einige Geschütze zu tief lagen und deshalb höhere Lafetten brauchten. Natürlich wie immer im Gussverfahren hergestellt.

Dies ist gleich eins der kleinsten Geschütze, einteilig, es stammt vom Revell Bausatz der Black Pearl im Maßstab 1:150. Das Brooktau ist hindurch gezogen und auf der klebrigen Unterlage (doppelseitiges Klebeband) in Position gebracht, anschließend mit Sekundenkleber versteift.





Und hier die Rückholtaljen: 0,1 mm Garn mit kleinstmöglichem Abstand gespannt und mit Tropfen von Sekundenkleber versehen, die nach dem Antrocknen ein Tröpfchen Farbe bekommen.





An die Lafette geklebt.





Und hier das ganze Ensemble an Ort und Stelle. Als Größenvergleich dient eine Q-Tipp-Spitze.




Ich glaube, kleiner geht's nun wirklich nicht mehr.

Schmidt
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748

Mittwoch, 12. Juli 2023, 15:12

Das glaube ich auch !

749

Donnerstag, 13. Juli 2023, 10:23







Der erste Teil der Oberdeck-Batterie an Ort und Stelle. (Maßstab 1:180!)
Schmidt
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750

Freitag, 14. Juli 2023, 14:15

Der Bausatz sah keine Abstützung des Ankerkrans vor, zeigte nur eine disfunktionale senkrechte Stange am Ende der Galionsregeln, unmittelbar auf dem Rumpf. Hier meine Version aus dem Jahre 1971.


Auf zeitgenössischen Abbildungen findet man viele Beispiele für solche Stützen, manche ganz klassizistisch und streng, andere mit geschwungenen, natürlichen Formen. Ich habe mich für etwas Animalisches entschieden. Zur Herstellung: zunächst ein gebogener Draht, im Rumpf und im Ankerbalken befestigt, anschließend mit Magic Sculp ummantelt und frei geformt.








Schmidt
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