If you can't stand the
heat, get out of the kitchen. Oder, oder, frei übersetzt für uns
Modellbauer: wenn du mit selbstverschuldeten Irrtümern nicht klarkommst, bleib aus
der Werkstatt.
Nun hatte ich doch ziemlich viel Zeit und Energie in eine Überarbeitung
der Seitentasche gesteckt, und dann funktionierte auch die Form auf Anhieb –
aber oh Schreck, das neue Teil mochte an und für sich ganz gelungen sein,
handwerklich gesprochen, aber es gefiel mir nicht. Die untere Reihe Säulen
hatte mir jetzt etwas zu viel vom Lüftungsgitter. Na ja, dachte ich. Man muss
sich an alle Veränderungen erst mal gewöhnen, auch die zum besseren. Doch dann
wurde mir bei der Montage des Teiles schnell klar, dass es überhaupt nicht
besser als sein Vorgänger, sondern ein ästhetischer Rückschritt war. Die
barocke Anmutung, die die erste veränderte Fassung noch hatte, war futsch. So
geht das einem, wenn man versucht, sturheil nach Plan zu arbeiten. Ich fühlte
mich an die sechziger Jahre erinnert, da meine Mutter in unserer Küche für
Verwandte und Nachbarinnen schneiderte. Da bekam ich hautnah (tatsächlich!) mit, dass
der schönste Plan (Schnittmusterbogen aus der teuren Modezeitschrift) keine gelingenden Ergebnisse zeitigte, solange meine Mutter nicht mit Schneiderkreide und
Stecknadeln vom Körper der Kundin die wahrhaft relevanten Maße abnahm.
Ich möchte fast sagen: glücklicherweise stellte sich dann auch noch heraus,
dass die obere Partie der Seitentasche überhaupt nicht mehr zum Heckspiegel
passen würde. Das machte es ein wenig leichter, das Teil wieder herunter zu
nehmen und aufzugeben. Glücklicherweise befestige ich solche Teile, die so gut
wie nichts auszuhalten haben, nur mit ein paar kleinen Klebepunkten, so dass
sie sich mit einer scharfen Klinge wieder „absprengen“ lassen.
Und hier ist das Objekt verlorener Liebesmühe:
Schmidt