Das Wettringer Modellbauforum

Mahlzeit allerseits!



Es war mal wieder so eine seltsame Nacht, in der Material vom Himmel fiel..

Wünsche euch allen ein gutes 2023!

Mahlzeit allerseits!

Fast fertig..



Die Reling am Oberdeck habe ich da, wo sie im Schwenkbereich der Torpedosätze ist, weggelassen. Ich vermute, dass es da irgendeine entfernbare Absturzsicherung gab, aber weil ich nichts darüber gefunden habe, stelle ich sie eben in entferntem Zustand dar. Überhaupt habe ich an diesem Modell vieles erraten, habe mich nur bemüht, dabei grobe Brüche in der Logik zu vermeiden.



Auch am Heck wurden die Geländer nach Methode "So könnte es gewesen sein" modelliert. Nur den fehlenden Eckpfosten am MG-Stand werde ich noch ergänzen.



Der Bausatz enthält vier außen an der Bordwand schwenkbar montierte Davits, aber keine Teile, die damit bedient werden. Das Kartonbild zeigt dazu mitschiffs Paravan, achtern Fallreep. Paravane hatte ich von der USS Texas übrig, Fallreepe von der Scharnhorst. Ein Hoch auf meine Kramkiste!



Der Flaggenstock (ja Ingo, ich habe aufgepasst!) ist beim Versäubern zerbröselt, hätte ihn aber wohl sowieso ersetzt. Hier profitiere ich von der Vorarbeit Generationen sparsamer Hausfrauen, die von jedem neuen Hemd die Stecknadeln aufgehoben haben, so dass ich eine große Auswahl zur verfügung habe.



Merkwürdig: Die Propeller als "Schrauben" zu bezeichnen ist bei Strafe verboten (früher Kiel-, heute Bier holen), aber die Bezeichnung "Schraubenschutz" ist üblich, auch in offiziellen Dokumenten.



Apropos Propeller: Ich habe mal was neues ausprobiert, um sie metallischer wirken zu lassen, bin davon aber trotz Verarbeitung penibel nach Herstellertutorial etwas enttäuscht. Revell-Enamels sehen auch nicht schlechter aus.



Fallreep an einer eigens frei gelassenen Lücke der Reling montiert.



Und auch am Heck einige Lücken gelassen. Das Schiff konnte auch Minen verlegen, dafür die seitlichen Decksvorsprünge mit Öffnungen in der Reling. Auffällig die sparsame Ausstattung mit Wasserbomben.



Die Paravane sind etwas zu groß, Schlachtschiffgröße eben, aber sie passen dorthin, und andere hatte ich nicht..



Auch die Reling im Bereich Ankerklüsen ist mehr nach Ahnung als nach Wissen gestaltet..



Antennenzuleitung für die zwischen den Masten gespannten Langantennen: Das Plastikteil stammt aus dem Bausatz und wurde an der Spitze hohl gebohrt, 0,4mm, darein geklebt zwei 0,1mm Kupferdrähte, die ich vorher über einen Edding gezogen habe.



Nur noch auf Länge trimmen..

Damit ist das Modell fast fertig, fehlt noch Klarlack und die Verglasung der Brückenfenster. Und dann kann ich mal wieder ein fertiges Modell fotografieren.

Dank euch!

Gustav, das scheckige Deck sieht bereits wieder einheitlich aus. Ist eine Eigenheit mancher Revell-Grautöne, dass sie mit Pinsel oder Airbrush aufgetragen unterschiedlich stark mattieren, was aber durch den Klarlack ausgeglichen wird. Inzwischen bekomme ich deshalb keinen Schrecken mehr..

Zitat von »feuermann6147«

Sehr schön, ich musste wirklich schmunzeln

Ich auch..
Die Bezeichnung Flaggenstock ist mir ja durchaus geläufig, aber bei der Scharnhorst z.B. finde ich sie einfach unangebracht, rein vom Sprachgefühl. Ein Stock, das ist ein mittelgroßes Holzstück, welches sich die Bengel gegenseitig in die Fahrradspeichen stecken und keine fast neun Meter lange Stahlkonstruktion...

Mahlzeit!

@Ingo: Sogar mit kiloweise getrocknetem Watt..

@Harald: Das Deck bleibt tatsächlich so aufgeräumt. Das Schiff konnte auch Minen legen, dafür musste auf Deck Platz frei bleiben. Die flachen Erhebungen, die man parallel zur Reling sehen kann, von Höhe vorderer Schornstein bis Heck, stellen wohl die Laufbahnen für die Minenwagen dar, die dann über Heck geworfen wurden. Kenne ich jedenfalls so von deutschen Zerstörern.

Mahlzeit!

Nein Ingo, da kommen keine Minen mehr drauf, müsste ich nichtmal scratchen, gibt es irgendwo gedruckt, aber das passt nicht zu meinem puristischen Werftmodell-Stil. Dann müsste ja auch Besatzung drauf rumturnen, und das ganze ins Wasserbett uswusw...
Dioramen sind einfach nicht meine Handschrift. Dazu bin ich zuviel Techniker und zuwenig Künstler.

Mahlzeit allerseits!

Es ist vollbracht. Rettungsringe von Eduard hatte ich noch vergessen, und die Probleme mit der rissigen Farbe habe ich nicht ganz kaschiert gekriegt. Und eben hatte ich noch Anschauungsunterricht in Physik: Ich habe das Modell in einem ungeheizten Raum fotografiert, und jetzt fiel mir auf, dass die vorher straff gespannten Reusenantennen etwas schlaff wirken. Offenbar ist der metallene Mast von Wärmedehnung stärker betroffen als die Plastikhaare. Interessant, soll mir aber die Freude am fertigen Modell nicht vermiesen.


























Länge läuft:



So ein Linienschiff ist nicht halb so schnell, aber doppelt so breit.



Schneller sind nur Gleitboote wie das Tupolev G5 mit absurden 70kn..

Fazit: Ein gelungener Bausatz, der viel Spass macht. Zur Vorbildgetreue kann ich leider wenig sagen, aber grobe offensichtliche Fehler fand ich nicht. Passgenauigkeit und Fertigungsqualität könnten kaum besser sein. Lediglich Reling, Paravane und Fallreepe musste die Kramkiste beisteuern. Die Metallmasten wären nicht unbedingt nötig gewesen, da die Takelage sich in Grenzen hält, und der wie immer fehlende Takelplan ist auch der einzige Kritikpunkt an der Bauanleitung.
Insgesamt eine klare Empfehlung.

Bleibt mir gewogen!

Dank euch!

@Gustav: Ich kann mich nicht entscheiden! Die engere Wahl sind HMS Dreadnought, ein Liberty-Frachter oder ein Landungsboot LCT Mk.6. Immer diese Entscheidungen!

@Markus: Für 1:200 ist meine Wohnung zu klein...

Mahlzeit Bernd, hab ihn schon ausgepackt..