Hallo Andreas,
Ohne jetzt in irgendeiner Weise besserwisserisch klingen zu wollen - lediglich als ergänzende Information:
BMW hat mit dieser faszinierenden Lösung einen Meilenstein im Bereich automobiler Dachsysteme gesetzt.
Da steht nichts von "BMW hat erfunden...".
Als kleines Beispiel sei der Lohmer-Porsche vom ca. 1890 genannt, bei dem bereits 4 elektrische Radnabenmotoren im Einsatz waren. Lange, bevor der Durchbruch der Verbrenner erfolgte.
Dennoch wird man von einem "Meilenstein" sprechen, wenn beispielsweise BMW ein Fahrzeug mit E-Antrieb und Langstreckentauglichkeit in wenigen Jahren erfolgreich auf den Markt bringt.
Im Bereich Dachsysteme war ich lange Jahre beruflich unterwegs. Betrachtet man spezifische Lösungen aus der Rock'n-Roll Ära in den USA, so sieht man teils geniale kinematische Konzepte.
Die Neuzeit der US-Dächer jedoch führt zu einem Sammelsurium an Low-Cost-Dachsystemen (Firebird, Camaro, ...), die den Begriff "Mustang Walk" prägten. Diese Systeme sind derart Low Tech geprägt, dass sie einen Bewegungsauflauf darstellen, der im Regelfall mit schallendem Gelächter begleitet wird.
Die Dachsysteme der 3 dominanten deutschen Hersteller (ehemals EDSCHA, WEBASTO, CTS) und der Franzosen (HEULIEZ) verkörpern im direkten Vergleich Raumfahrttechnik.
Die Besonderheit beim gezeigten 3er liegt in der Tatsache, dass erstmalig ein Retractable Hardtop dreiteilig, mit regulären Scheiben und in vollem Umfang der Designlinie folgend, umgesetzt wurde. Das Ganze dazu in - für Convertibles - Großserie, voll integriert in den Fahrzeug-Produktionsprozess.
In ähnlicher Weise hat BMW beim 6er eine einzigartige Innovation mit dem ebenefalls von EDSCHA entwickelten Softtop mit versenkbarer Heckscheibe realisiert.
Nebenbei unterschiedet man bei Hardtop-Dachsystemen sehr genau, ob diese zweiteilig oder dreiteilig ausgeführt sind. Weitere Kriterien sind die Integration ins Styling (bündige Schulterlinie oder Buckelaufsatz), die Größe der verbleibenden Scheibenfront / A-Säule (bei Peugeot riesig) und der Raumbedarf für das abgelegte Verdeck. Bei den Amis der 60er belegte das geöffnete Verdeck beispielsweise einen Raum der größer ausfiel als das gesamte Passagierappartment.
Gruß,
Johannes